Bericht


Beförderungen, Jubiläen und Verabschiedungen gab's bei der Herbrechtinger Feuerwehr. Stadtbrandmeister Rainer Maier (links) nahm die Ehrungen vor. Foto: tog


Führung bleibt unverändert

Rainer Maier weiterhin Feuerwehr-Kommandant

HERBRECHTINGEN (tog). Rainer Maier bleibt für weitere fünf Jahre als Stadtbrandmeister Chef der Herbrechtinger Feuerwehr.

Bei der Hauptversammlung am Freitagabend in der Bolheimer Turnhalle setzte sich Maier mit 60:30 Stimmen gegen den Bolheimer Abteilungskommandanten Bernd Fichtenau durch. Fichtenau hatte darüber hinaus für das Amt des stellvertretenden Kommandanten kandidiert, musste sich aber auch hier gegenüber dem bisherigen Amtsinhaber Jürgen Helmli – mit 36:48 Stimmen – geschlagen geben.
92 aktive Angehörige, 34 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und 6 Angehörige der Altersabteilung hatte Maier zur Hauptversammlung begrüßen können. Der Kommandant stellte fest, dass auch der Gemeinderat großes Interesse an dieser Hauptversammlung hatte und begrüßte zahlreiche Stadträte, die wohl hauptsächlich wegen der Diskussionen über die geplante Integration der Bolheimer Abteilung in die Abteilung Herbrechtingen erschienen waren (siehe Extrabericht).
Maier sprach in seinem Bericht von einem anhaltenden Rückgang an Einsätzen, der ihn gleichwohl nicht traurig stimme. 53 Einsätze galt es 2005 zu bewältigen. 2004 waren es 87, 2003 noch 96.
Traurig stimme ihn hingegen, dass man im vergangenen Jahr bei fünf Verkehrsunfällen zwei Personen nur noch tot bergen konnte. Auch im neuen Jahr stehe man noch unter dem tragischen Eindruck eines Unfalls eine Woche vor der Hauptversammlung, bei dem die Frau eines Kameraden ihr Leben verlor.
Der Mannschaftsstand belief sich zum Jahresende 2005 auf insgesamt 225 Feuerwehrangehörige. Die Zahl der aktiven Angehörigen erhöhte sich um 6 auf 137, die der Jugendlichen verringerte sich um 7 auf 47 und die Altersabteilung verlor ein Mitglied (jetzt 41). Bezogen auf die Abteilungen ergibt sich folgender Mannschaftsstand: Herbrechtingen (54/-1), Löschgruppe Eselsburg (11/+1), Bolheim (24/+4), Bissingen (27/-2), Hausen (21/+2).
Bei den Investitionen stellte Maier den Mannschafts-Transportwagen der Abteilung Herbrechtingen in den Mittelpunkt, der Anfang des Jahres ausgeliefert wurde und inzwischen einsatzbereit sei. Bedauert wurde, dass das geplante Löschfahrzeug für Bolheim aufgrund der vorgesehenen Zusammenlegung nicht angeschafft wurde.
Über die Aktivitäten der einzelnen Abteilungen berichteten anschließend Jochen Türk (Herbrechtingen), Bernd Fichtenau (Bolheim), Jörg Henßeler (Bissingen), Michael Wiedenmann (Hausen), Bernd Wiedenmann (Jugend) und Herbert Vogel (Altersabteilung).
Nach einstimmig erteilter Entlastung und der Neuwahl von Kommandant und Stellvertreter folgten Beförderungen: zum Feuerwehrmann: Tobias Eberhardt (Bissingen), Christoph Etti, Jochen Hammeley, Joachim Ost (alle Herbrechtingen), Harald Resag (Eselsburg); zum Oberfeuerwehrmann: Johannes Baur (Bissingen), Michael Beck, Corina Etti, Michael Hauser, Michael Salwik, Jörg Steinmetz, Wolfgang Tritscher (alle Herbrechtingen); zum Hauptfeuerwehrmann: Roland Anders, Thomas Bergmann, Axel Rupp, Markus Weissert (alle Herbrechtingen), Josef Dörflinger (Bissingen); zum Oberlöschmeister: Michael Ocker (Herbrechtingen), Richard Renner (Hausen); zum Hauptlöschmeister: Matthias Arnold (Eselsburg), Horst Bader, Andreas Göggelmann, Joachim Schmidt, Josef Türk (alle Herbrechtingen), Albrecht Häberle (Bolheim); zum Hauptbrandmeister: Jochen Türk (Herbrechtingen).
Für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr wurden ausgezeichnet: Richard Renner (Hausen) und Edwin Röger (Bissingen). Verabschiedet wurde nach 33 Dienstjahren Johannes Römer von der Abteilung Bissingen. Begrüßt wurden ferner fünf neu eingetretene Kameraden. (Quelle: HNP 03.04.2006)

 

 

Bolheimer Abteilung im Mittelpunkt der Wehr-Hauptversammlung

Keine Kameradschaften zerstören

Bis zum Sommer wird eine Entscheidung hinsichtlich der Integration in Kernstadt erwartet

BOLHEIM. Mancher hätte wohl noch mehr Emotionen bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr erwartet. Es blieb erstaunlich sachlich am Freitagabend. Dennoch standen die Zukunft der Bolheimer Abteilung im Mittelpunkt.

„Ich gebe heute keine Aussage zur Zukunft der Abteilung Bolheim ab. Ich weiß selber nicht, wie es weiter geht“, sagte Stadtbrandmeister Rainer Maier zum Thema. Maier verwies darauf, dass momentan die Rechtsanwälte eingeschaltet seien. Die Verwaltung prüfe derzeit, welche baulichen Schritte im Magazin in Herbrechtingen unternommen werden müssten, um der Integration der Bolheimer Abteilung nach Herbrechtingen gerecht zu werden.
„Stehen Bürgermeister und Stadträte noch hinter der Feuerwehr?“ – diese Frage warf Bürgermeister Dr. Bernd Sipple in der Versammlung auf. Diese Frage habe durchaus Berechtigung. Allerdings müsste man sich die finanziellen Entwicklungen zu Gemüte führen, um die Situation genauer zu betrachten. Sipple erinnerte daran, dass wichtige Zuschüsse für die Wehr vom Land weggefallen seien. Auch führte er Investitionen von etwa 900 000 Euro in den vergangenen sechs Jahren für die Wehr ins Feld. Dies zeige, dass man hinter der Wehr stehe. „Ich hoffe, dass wir in Zukunft gemeinsam einen gangbaren Weg finden“, appellierte das Stadtoberhaupt hinsichtlich der Thematik Bolheimer Abteilung. Eine Entscheidung erwarte er noch bis zum Sommer.
Kreisbrandmeister Rainer Spahr bat die Kameraden und die Verwaltung darum, gemeinsam verantwortungsvoll nach Lösungen zu suchen. Die Entwicklung in Bolheim hätte ihn sehr beschäftigt. Er hege aber die Hoffnung, dass das, was in Jahren aufgebaut wurde, nicht durch überhastete Schritte mit den Füßen getreten werde. „Es wird einen Weg geben, der zu einem Konsens führt. Setzen sie sich noch einmal zusammen. Ich bin überzeugt davon, dass ein Bürgerbegehren nicht erforderlich sein wird“, so Spahr.
Deutliche Worte fand der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Jochen Junginger. „Auch in Bolheim wird viel Arbeit für das Gemeinwesen im Ehrenamt erbracht. Es ist äußerst demotivierend, wenn dieses Ehrenamt vernichtet wird“, sagte Junginger. Er hoffe, dass die Entscheidung über die Abteilung Bolheim im Rathaus getroffen werde und nicht vor einem Verwaltungsgericht. Denn nach einem Urteil werde es Sieger und Verlierer geben. Dies sei nicht gut für das Gemeinwesen.
Der Kommandant der Bolheimer Abteilung, Bernd Fichtenau, sprach erneut von einer Demütigung für seine Männer. Es werde ein Keil in die Kameradschaft getrieben.
Der Kommandant der Altersabteilung, Herbert Vogel, warnte vor zu schnellen Entscheidungen: Diese führten dazu, dass Kameradschaften zerstört werden.
Marc Hosinner (Quelle: HZ 03.04.2006)

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